Quo vadis Burg?

2415257Die Zukunft der Kurkölnischen Landesburg Kempens steht in den Sternen. Wie soll es weitergehen, wie kann eine sinnvolle Nutzung aussehen? Wie können Bürger die Kempener Burg in Zukunft nutzen? Gibt es ein Konzept und ist es überhaupt umsetzbar?
Das von 1396 – 1400 errichtete Gebäude (zumindest wird dies meist so erwähnt, Zweifel am Datum sind angebracht da bereits 1347 eine Kempener Burg erwähnt wurde.) war ein steinernes Symbol für die Herrschaft seines Bauherrn, des Kölner Erzbischofs Friedrich von Saarwerden. Sein Kreuz-Wappen prangt heute noch über dem Eingang. Hier residierte als Stellvertreter des Landesherrn ein adeliger Amtmann, der im Frieden für Recht und Ordnung und für die Verteidigung des Kempener Landes im Kriege sorgte.
1634 wurde das mittelalterliche Kastell mit seinen Schießscharten und kleinen Luken durch den Einbau großer Fenster zum wohnlichen Schloss.
Deutlich zu erkennen ist noch die Einfassung der Zugbrücke, über die 1642 hessische Landsknechte nach der Eroberung der Stadt Kempen auch die Burg stürmten.
Von 1863 bis 1925 war hier das Gymnasium Thomaeum untergebracht. Davon kündet noch die Statue des Thomas von Kempen über dem Hauptportal.
Von 1929 bis 1984 diente die Burg als Sitz der Kreisverwaltung und enthält nach deren Umzug nach Viersen unter anderem noch das Kreis- und Stadtarchiv.

Der Kreis Viersen als Eigentümer und die Stadt Kempen haben in Kooperation mit der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule (RWTH) Aachen University eine Studentenwerkstatt ins Leben gerufen.

Wichtig ist den Verantwortlichen um Dr. Andreas Coenen, Kreisdirektor und Kulturdezernent des Kreises Viersen, Kempens Bürgermeister Volker Rübo und Professor Kunibert Wachten von der RWTH Aachen University: Die Studentenwerkstatt soll kreative Impulse für eine zukünftige Nutzung liefern. Die Bürgerinnen und Bürger sind an allen vier Tagen eingeladen, ihre Ideen einzubringen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind geladen und können somit in direkter und echter Bürgerbeteiligung die Zukunft mitgestalten. Dies braucht keine Interessengemeinschaft für sich einfordern, sie ist für alle Interessierten selbstverständlich.

Insgesamt werden rund 20 Master-Studenten der Fachrichtung Architektur von RWTH Aachen University, Fachhochschule (FH) Aachen, Technischer Universität (TU) Dortmund, FH Detmold und FH Bochum nach Kempen kommen. In vier bis fünf Kleingruppen entwickeln sie Konzepte zur künftigen Nutzung der Burg. Wissenschaftliche Mitarbeiter betreuen die Gruppen.

Sie haben Interesse, haben am 27.4. Zeit?

Um 19 Uhr hält Professor Peter Zlonicky aus München einen öffentlichen Vortrag im Rokokosaal im Kulturform Franziskanerkloster, Burgstraße 19. Thema ist „50 Jahre Altstadtsanierung“. Der Professor hatte seiner Zeit die Sanierung der Kempener Altstadt betreut. Interessierte Bürger sind eingeladen, sich in die anschließende Diskussion mit dem Referenten, Professor Wachten und den Studenten einzubringen.

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